Versuchskaninchen
Morgens um 07.00 Uhr fuhren wir vom Saastal Richtung Rhonetal, ohne genau zu wissen, wohin es ging (Klettersteig Wundernase). Man war sich nicht sicher, ob überhaupt die Organisatoren genau wussten, wo es hingehen sollte. Bei Gampel war die 20-köpfige Gruppe komplett und wir fuhren nach Kandersteg.
In Kandersteg wagten wir uns in den landschaftlich hervorragenden Klettersteig Allmenalp, der offiziell eigentlich noch nicht eröffnet ist. Der Klettersteig führt durch eine 350 Meter hohe, durch Pfeiler und Schluchten gegliederte Mauer, über die – und durch die – der Allmibach mit vier Wasserfällen stürzt.
Der Schwierigkeitsgrad des Klettersteigs wird mit K4 beschrieben. Die spektakulärsten Passagen sind der Gang unter und über den Dachüberhang und die zwei rund 30 Meter langen Nepalstege. Laut Beschreibung des Kletterstegs ist die Schlüsselstelle die senkrechte Wand nach dem Einstieg. Wie ein Viertel der Gruppe aber feststellen musste, befand sich zirka 20 – 30 Minuten vor dem Ausstieg eine schwierige Passage, die leider nicht mehr zu meistern war, da der Klettersteig bis dahin bereits nahrhaft war und an der Kräften gezerrt hat. Diese Gruppe genoss einen atemberaubenden Tandem-Helikopterflug an der Winde ins Tal. Der Rest der Gruppe, die den Klettersteig bis zum Ausstieg schaffte – BRAVO! – lief hinauf nach Undere Allme und dann mit der Allmenalpbahn ins Tal. Wir hoffen, dass wir als Versuchskaninchen den Erbauern des Klettersteigs von Nutzen waren und Anregungen geben konnten, bevor der Klettersteig offiziell eröffnet wird. Die Saaserecke wird wahrscheinlich noch zu reden geben!
Das Wetter hat sich gehalten. Am Anfang war es recht gut, dann verdichteten sich die Wolken, es tat wieder auf und zu und manchmal sah es aus, als würde es bald anfangen zu regnen, was es zum Glück nicht tat, ansonsten wäre der Klettersteig noch schlipfriger geworden, als er es bereits war, denn es hat am Vortag oder in der Nacht geregnet und zudem spritzte es ab und zu vom wilden Allmibach. Wir hatten ein Geburtstagskind unter uns. Die Organisatoren scheuten nicht, für Raphaela eine Flasche Wein und eine richtige Rose den Klettersteig hoch zu tragen, die ihr zuoberst vom Klettersteig mit einem bodenständigen Tanz übergeben wurden.
André und Noldi herzlichen Dank für die Organisation und allen Teilnehmern für das wackere Mitmachen. Ich glaube, diese Tour wird uns in Erinnerung bleiben, den einen mehr, den anderen weniger! |