Inklusive Gipfelwein

bericht_13Im Tourenprogramm ausgeschrieben war Crestabiwak, infolge instabilen Schneeverhältnissen entschieden wir uns beim Tourenhock für die Gemmi mit Steghorn und Daubenhorn; aber alles kam ganz anders, zum Glück für uns. Germi und Reini verabschiedeten sich zu Hause mit «wir gehen auf die Gemmi». Diana eröffnet uns wenig später, dass wir auf der Gemmi und Umgebung keine Übernachtungsmöglichkeiten haben und nicht wüßten, wohin es geht, trotz intensiver Telefonkonferenz mit Andre. Die halbe Nacht habe er nicht schlafen können und morgens um halb fünf sei er schon wieder vor den Skitourenkarten gesessen, sagt uns Andre wenig später. Also spielen wir das Radio-Rotto-Spiel: Geradeaus, rechts oder links und so geht’s dank Diana erst einmal ins Lötschental und wir entscheiden uns für die Gitzifurgge. Eine herrliche Tour nimmt ihren Anfang.

Bei milden Temperaturen steigen wir Richtung Hockenhorn und nach einer kurzen Abfahrt geht’s hoch zur Gitzifurgge . Die beiden kurzen Aufstiege haben noch wenig Kraft gekostet, so dass alle ausgeruht zur Abfahrt nach Leukerbad starten können. Wir kosten diese schöne Abfahrt richtig aus und in Leukerbad geht die Planung unserer Tour erneut los. Wir haben Glück und finden noch eine Übernachtungsmöglichkeit in der Rinderhütte – sogar eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern – können wir beziehen. Andre und Germi konzentrieren sich auf Relaxen und Aperitif, Diana und Reini schließen den Nachmittag noch mit Sulzschneeskifahren auf Torrent ab. Vor dem Nachtessen geht’s für Andre und Diana ans Kartenstudium für die Tour vom Sonntag. Am Sonntag morgen weckt uns Germi bereits um fünf Uhr, eine Stunde früher als geplant, aber dies sollte uns noch zu gute kommen.

bericht_13bUm 6 Uhr nehmen wir den Aufstieg auf das Torrenthorn unter die Felle. Auf dem Grat weht uns eine steife Bise entgegen, die der Tour einen hochalpinen Charakter verleiht. Nach gut 2 Stunden erreichen wir den Gipfel des Torrenthorn und wie bestellt, kein Wind mehr und welch überwältigendes Panorama, dass sich uns bietet. Unsere Hausberge sehen wir mal aus einer ganz anderen Perspektive. Nach dem obligaten Gipfelwein und einer ersten Stärkung geht’s runter zum Wysse See, eine schöne erste Abfahrt. Erneut müssen wir uns entscheiden, welche Route wir einschlagen wollen, zur Auswahl stehen Abfahrt Richtung Guttet, Galmpass, Restipass und Ferdenpass. Wir entscheiden uns für den Restipass. Felle auf und los geht’s; wie bei der Karfreitagsprozession auf dem Simplon, nur sind wir vier hier ganz allein. Unterhalb des Restipasses, am Fuße des Restirothorn, bereiten wir uns nach einer weiteren Stärkung aus dem Rucksack für die Abfahrt nach Ferden vor.

Die Felle sind versorgt und fast alle startklar; doch da hat Diana eine phantastische Intuition beim Kartenlesen; in ihrer trockenen Art meint sie, wir könnten auch über Tellafurgga via Faldumalpe abfahren. Also nochmals Felle auspacken, was besonders Germi freute und ein letzter kurzer Aufstieg beginnt und wie sich der gelohnt hat. Dank Diana kommen wir zu einer phantastischen Sulzschneeabfahrt. Gerne hätten wir auf der Faldumalpe noch Germis Flasche angezapft ; aber wir haben der Sicherheit Vorrang gegeben, um rechtzeitig nach Ferden zu gelangen. Alle sind wir uns einig, endlich eine schöne Tour in diesem Winter. Diana bringt uns auch wieder heil nach Hause; Danke für das Mitnehmen.

Bericht Reinhard Anthamatten
Teilnehmer  Zurbriggen Diana, Anthamatten German, Anthamatten Reinhard und Zurbriggen Andre