Mega, Mega, Mega

Die verschobene Tour zur Margherita Hütte wurde zu einem Abenteuer, das unsere Erwartungen in allen Details mehr als erfüllte. Das Wetter – 3 Tage wie im Bilderbuch! Gipfel alle erreicht! Tolle Kameradschaft mit viel Spass! Freunde getroffen und neue gefunden!

Nun aber der Reihe nach. Nach dem abgesagten ersten Datum, bei dem sich 14 Personen einschrieben, schrumpfte die Gruppe auf 3 Leute: Dominic, Michel und Mario. Am Donnerstag rief Dominic an und fragte: «wir sind nur 3, gehen wir oder nicht?». Das war kein Thema, denn im Süden war die Vorhersage des Wetters sehr gut. Also auf gings .

Freitag, 8. September
Abfahrt in Stalden um 04:15. Bereits nach Visp kamen von meinen Begleitern keine Lebenszeichen mehr. Dominic hatte nur 3 Std. Schlaf und Michi kam auch nicht viel früher ins Bett. Was für eine Vorbereitung, wenn man 3 Tage im Hochgebirge ist! In Omegna verfuhr ich mich und war total im Gaggo. Sofort haben sich die Schlafmützen gemeldet und wer war der Depp – der Driver. Nach einem Kaffeehalt in Varallo, fuhren wir durch bis Alagna. Beim Dorfeingang dieser Anblick, mehrere 4000-er, keine Wolken weit und breit! Auf einem Spitz die winzige Margherita Hütte. Ankunft ca. 07:30, Schalteröffnung um 08:15. Das Timing stimmte und wieder gab es Kaffee. Am Schalter eine grosse Überraschung! Wellig Diego und sein Gast Bieler Markus hatten das gleiche Programm vor sich, wie wir drei. Dominic kannte ihn von früheren Zeiten und mir war er Bergführer im WK. Seine Routen Tipps waren uns eine grosse Hilfe und beim Zusammensein am Abend waren die Lachmuskeln sehr gefordert. Um 09:30 Abmarsch von Punta Indren 3260m zur Punta Giordani 4067m. Einfaches Gehen über Gletscher und Schnee. Teilweise sind wir bis zu den Knien eingesunken weil es am Vorabend schneite und keine Spur vorhanden war. Dieser Berg ist nicht sehr beliebt und deshalb wenig besucht. Anschliessend wurden wir hinauf zur Pyramide Vinzent 4215m mit schöner Kletterei belohnt. In der Capanna Gnifetti 3611m wurde der erste Tag mit einem oder mehreren Bier gefeiert. Ein Führer aus Alagna bedankte sich noch mit einem speziellen Mocca für die Spurarbeit. Einer seiner Gäste, der Thomas durfte auch an der Expedition in China teilnehmen und war mit Diana zusammen auf den Gipfel ( Gruss ). Um 22:00 ab unter die Decke.

Samstag, 9. September
Tagwache um 05:30 Morgenessen und um 06:15 Aufbruch. Das Tagesprogramm hatten wir am Vortag abgeändert. Wir wollten alle Gipfel auf der rechten Seite des Aufstiegs bis zur Signal mitnehmen. Zeit hatten wir den ganzen Tag zur Verfügung. Wir stiegen ja immer höher bis zur Hütte. Das Balmhorn – 4167m mit seiner grossen Statue und 30m Klettersteig mit Fixseil und Eisen war der erste. Weiter ging’s zum Schwarzhorn, 4321m mit einem steilen Eishang, wo geschraubt werden musste. Auf dem Gipfel hatten wir noch Grusskontakt mit Diego der auf der Ludwigshöhe war. Nach einem kurzen Aufstieg zur Ludwigshöhe 4341m ging’s weiter zum ausgesetzten Firngrat der Parrotspitze 4432m entgegen. Jetzt nur noch hinauf zur Hütte. Sicher nicht. Oben auf dem Col war die Zumsteinspitze 4563m so nah wie nie wieder. Die Entscheidung fiel uns leicht. Rucksack ab und vorwärts. In der Capanna Margherita 4554m erwartete uns bereits Diego mit einem grossen Hellen. Das wir aufgerechnet nach 1300 m Aufstieg und 500 m Abstieg auch dringend brauchten. Bis zum Sonnenuntergang konnten wir draussen im kurzen Leibchen sitzen und die Abendstimmung geniessen. Warm und kein Wind! Nach dem Essen ging die Post ab. Der Wirt spendierte eine Runde Genepi nach der anderen. Warum – weil wir ihm am Vortag mitteilten das nur drei und nicht dreizehn kommen würden und auch weil er mit Diego gut befreundet war. Als wir uns um 22:30 hinlegten, war die ganze 5-er Gruppe recht beduselt…

Sonntag, 10. September
Tagwache wieder um 05:30. Beim Morgenessen kannten einige nur ein Menu – Tee mit Schmerzmittel. Das Essen musste dementsprechend ausgelassen werden. Denn die Rückgabegefahr war auf Stufe erheblich. Was wollten den diese Figuren heute noch leisten? Wir wollten keine Weicheier sein. So blieb auf dem Rückweg noch der Lyskamm Ostgipfel 4527m. Es wurde beim Aufstieg sehr wenig gesprochen, denn jeder hatte sehr zu kämpfen. Schuld war aber nicht nur der Vorabend, sondern auch die unglaubliche Kadenz, die vorgelegt wurde. Vom Lysjoch in weniger als 1 Stunde hoch zum Gipfel! Auf diesen schmalen, ausgesetzten Kanten mussten dem Rückweg noch einmal alle hell wach sein. Das Verlangen, nach Hause zu kommen, wurde immer stärker. Das spürte man an den grösser und schneller werdenden Schritten. Gegen 12:00 kamen wir in Alagna an. Und ab nach Hause!

Das war mega, mega, mega…
Dominic, Michel und Mari

Bericht Dominic, Michel, Mario
Fotos Dominic
Teilnehmer Dominic, Michel, Mario