Sommer Abschluss oder Winter Beginn? Ein fliessender Übergang

Tag 1

Um 08.30 Uhr trafen wir uns in Silenen und hatten den ersten Gipfel schon bald hinter uns. Gestärkt fuhren wir nach Erstfeld und stiegen dort in die «Toni-Zimmermann»-Route ein. Unsere beiden Seilführer Diana und Alessandro brachten uns sicher durch die Route. Oben angekommen gönnten wir uns einen Gipfelschnaps und einige Leckereien. Aufgrund der unsicheren Wetterverhältnisse nahmen wir den Abstieg zu Fuss in Angriff.

Weiter gings zum Hüttenparkplatz bei Gorezmettlen, von wo aus wir zum Hüttenzustieg starteten. Kaum losgelaufen, fing es auch schon an zu regnen. Glücklicherweise hatten einige Teilnehmende sogar einen Schirm dabei. Da die Sicht durch den Nebel eingeschränkt war, stapften wir Schritt für Schritt zur Hütte hoch, vorbei an unzähligen Zwergen. In der Hütte angekommen stärkten wir uns mit einem feinen Urner Plättli. Die beiden Herren gönnten sich einen Nachmittagsschlaf. Erst später wurde uns bewusst, dass dies die Hauptprobe für ihr nächtliches Konzert war.

Tag 2

Um Viertel nach Fünf war Tagwacht und Alessandro gab grünes Licht zum Aufbruch. Aufgrund des nächtlichen Konzerts hatten einige Personen besser als andere geschlafen. Zuerst mussten rund 650 Höhenmeter Zustieg bewältigt werden. Die Dunkelheit der Nacht wurde lediglich von den sechs Lichtkegeln unserer Stirnlampen erhellt. Auf dem letzten Teil lag schon eine beträchtliche Menge an Schnee und einige der Teilnehmenden erfreuten sich an ihren Gamaschen wie noch niemals zuvor. Gemäss Samira war der Einstieg «anno dazumal» viel einfacher zu erreichen als heute, da der Gletscher sich bereits stark zurückgezogen hatte. Nachdem Alessandro seine Schuhe entleert hatte, konnten wir losklettern. Nach der ersten Seillänge überlegten wir uns kurz auf die Normalroute zu wechseln. Wir entschieden uns jedoch dagegen, da wir lieber klettern als im knietiefen Schnee hochstapfen wollten. Die zweitletzte Seillänge hielt noch eine Schlüsselstelle für uns bereit, welche wir jedoch trotz fröstelnder Finger mit Bravour meisterten.

Zufrieden waren wir auf dem Bächenstock auf 3010 m.ü.M. angekommen, nahmen den obligatorischen Gipfelschnaps und genossen ein nebliges 360° Panorama. Am kurzen Seil machten wir uns an den Abstieg. Einige freuten sich auf die Wärme der Sewenhütte damit sie sich endlich ihrer Daunenjacke entledigen konnten, während andere vor ihrem inneren Auge bereits ein Stück Linzertorte genossen.

Nach einer stärkenden und wohlmundenden Mahlzeit machten wir uns auf den Weg ins Tal. Rolf konnte es wohl kaum erwarten zurück ins Saastal zu fahren und flog förmlich den Berg hinunter. Am Ende des Tages waren nicht nur wir «platt» – der TCS lässt grüssen.

An dieser Stelle möchte ich mich im Namen aller Teilnehmenden nochmals bei Diana und Alessandro für das abwechslungsreiche Tourenwochenende bedanken.

Tourenleitung Alessandro
Seilführer Diana
Bericht Laura
Fotos Alle
Teilnehmende Rolf, Samira, Michelle, Laura
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