wwww = währli wächselhafts Westwind Wätter

 

Am Freitag abend vor der Tour, bei Regen- und Schneefall, hätte wohl niemand daran gedacht, dass es ein so schönes Weekend werden könnte, zumal Dominic mal eine Tagestour prognostizierte. Nun denn, angemeldet ist angemeldet und so hiess es früh aufstehen, um den 07.10 Uhr Verladezug ab Oberwald zu erreichen. Nebenbei gesagt, Edi von Zermatt herkommend, war bereits vor 3 Uhr aufgestanden.

All diese Strapazen waren verflogen, als wir in Realp die rötliche Morgenstimmung aufnahmen, die Skis montierten, Andreas Splittboard begutachteten, die vielen Tourengänger von allen verschiedenen Richtungen der Schweiz bestaunten und Dominic über dieTourenänderung informierte. Anstatt des viel besuchten Stotzig Firsten sollte es auf das Chli Bielenhorn führen, da die Verhältnisse auch für diese Tour ideal waren. Wir waren also eine flexible, junge, dynamische und fite Gruppe und liessen uns auf das Vorhaben ein.

Gemütlichen Schrittes tourten wir immer wieder die Furkastrasse querend in Richtung Tiefenbach und konnten unterwegs verschiedene fantastische Stimmungsbilder aufnehmen und genossen die ersten Sonnenblicke und das angenehme Tempo.

Immer wieder hatten wir den Blick auf den Stotzig Firsten, wo viele Tourengänger unterwegs waren, aber der Blick in Richtung Furkapass liess auf einmal nichts Gutes erahnen. Sehr schleichend zog schlechtes Wetter auf oder wie Edi es auszudrücken vermochte,  wwww= währli wächselhafts Weschtwind Wätter.

Dominic hatte keine Lust auf eine Pulverabfahrt im Nebel und so hiess es nach erreichten 1000 hm, „an den Stöcken“ in der Nähe der Albert-Heim Hütte: Felle ab, Gipfeltrunk ein, Splittboard zusammenstellen, Gipfelfoto knipsen und ab die Post, um bei feinstem Pulver möglichst viele schöne Schwünge zu erzielen, was meistens gelang.

Glücklich in Realp angekommen, knurrte der Magen, weshalb wir im nahegelegenen Hotel des Alpes uns bei guter Kost stärkten, um anschliessend in der Pension Furka die Zimmer zu beziehen und bei einem Powernock, Schäferstündchen oder Saunagang uns für den nächsten Tag fit zu machen. Nicht nennenswert ist hier der störende Paparazzi während dem Powernock, weshalb das Apéro fast verpasst wurde. Vor dem Nachtessen traf Dominic verschiedene Abklärungen mit Bergführern und bot uns einen Freeridetag oder einer Sktiour, wir einigten uns auf eine Kombitour, hatten wir doch die vielen Kalorien vom Nachtessen abzuverdienen.

Am Sonntag Morgen war es noch etwas bewölkt, so dass wir unserem Vorhaben nicht ganz trauten, da wir aber Zeit hatten, um die aufkommenden Wolken ziehen zu lassen, während Dominic sich noch mit dem Pistenchef absichern liess, verflogen langsam unsere Bedenken.

Der erste Schwung vom Gemsstock war überwunden als wir dann etwa 800 hm im Freeridestyle „durab“ schwingen konnten. Andreas mit seinem Splittboard genoss es sichtlich. Ach welch ein Genuss, Pulver vom Feinsten und wir fast die einzigen in diesen Hängen. Dominic voraus und genau das richtige Couloir suchend als es dann hiess; Felle auf und in grossem Abstand diesen etwas steilen Hang hoch.

Spitzkehren konnten geübt werden und korrektes Laufen im Abstand, kontrollierend vom Tourenleiter, um möglichst kein Risiko einzugehen.

Endlich die Ebene erreichend, genossen wir fantastische Stimmungsbilder und sahen schon bald das Gipfelziel den Rotstock.  Noch ein paar Meter zur Guspislücke spurend, als wir auch hier das „wwww“ erfassten und Dominic sich entschied, auf die letzten 200 hm zum Gipfel zu verzichten, um dafür eine hoffentlich gute Abfahrt zur Gotthardstrasse unter die Skis zu nehmen.

Für Lunch und Gipfeltrunk war keine Zeit, Felle ab und los ging’s. Tja auch hier war es wieder Pulver vom Feinsten, Genuss pur und einfach rollen lassen. Kurze Pausen, das richtige Couloir suchend und weiter zum nächsten Hang bis wir schon bald Spuren von anderen Tourengängern sahen und die Gotthardstrasse erblickten.

Die Wetterkapriolen verschwanden, die Passstrasse war erreicht, die Sonne wärmte und alle waren glücklich ob dieser tollen „Überschreitung“ und endlich durfte der Hunger gestillt, der Durst gelöscht und die letzten Schlucke der Flachmänner genossen werden, hatten wir doch nur ca 600 hm Aufstieg aber mehr als drei Mal soviel in der Abfahrt genossen.

Danke Dominic es war bombastisch, danke für das tolle Weekend.

„aww“ = Andermatt wir kommen wieder

Gruss von deinen flexiblen Tourenkollegen

Brigitte

Tourenleiter Dominic Anthamatten
Bericht Brigitte
Fotos Andreas und Dominic
Teilnehmer Brigitte, Andreas, Justine, Dominic, Edi, Erna, Sonja