Wanderung der Superlativen
Mit 2 PWs und einem Kleinbus, der uns Fux Hans vom Sportcenter Olympica zur Verfügung stellte, starteten am Sonntagmorgen 20 wanderfreudige SAC-ler um 7.30 Uhr vom Migros Parkplatz Visp aus ins Unterwallis nach Ovronnaz.
Dort angekommen, organisierte Hugo die Fahrkarten für die Sesselbahn, (dank seiner guten Französischkenntnissen konnte er einen günstigen Fahrpreis aushandeln!!) mit der wir anschliessend zur Bergstation Jorasse (1940m) hochfuhren. Nachdem alle oben waren, orientierte Toni alle Anwesende über den Tagesablauf der Wanderung und stelle dann Alfons Kalbermatter, ein pensionierter Sekundalehrer aus Baltschieder als ebenfalls neuen Tourenleiter Bergwandern vor. Es war auch die erste Tour, die Toni heute als Tourenleiter Bergwandern organisieren durfte.
Mit gleichmässigen Schritten stiegen wir nun alle zum Punkt Petit Pré (1995m) hoch. Hier begann der Rundweg, der in beide Richtungen gemacht werden kann. Wir entschieden uns den Weg im Gegenuhrzeigersinn zu gehen, denn so haben wir die Anstrengung des Aufstiegs auf den Col du Fénestral gleich am Anfang hinter uns.
Hinter den Alphütten von Petit Pré stieg der Weg durch ein kleines Couloir bis nach Grand Pré d’Elou. In dieser Senke mit der prächtigen Flora, entsteht während der Schneeschmelze (Mai – Juli) ein See, der dann am Sommer wieder versickert. Hier wurden wir von den Alpkühen eskortiert, was uns zur Vorsicht zwang, nicht in einen der frischen Kuhfladen zu treten. Zu hinterst dieser Senke folgte der Aufstieg zum Pass von Fénestral. Einige Mitglieder erinnerten sich , dass sie diesen Aufstieg schon einmal im Winter (Skitour) gemacht haben.
Nach ca. 1 1/2 Std. wurde an einem windschattigen Ort der 1. Halt gemacht, wo Toni als sein «Einstiegsgeschenk» als Tourenleiter allen Teilnehmer/innen ein kleiner Schokoladenstengel überreichte. Nach weiteren 20 Min. erreichten alle die Passhöhe, den Col de Fénestral (2453m), wo uns ein heftiger Westwind empfing. Die Aussicht von dieser Passhöhe ist aber einmalig: im Südwesten das Mont Blan- Massiv, das aber von einigen Wolken ein wenig verdeckt wurde, die Seen von Fully und die Alp Sorgno, im Nordosten die Muverans und die ganzen Walliser Alpen.
Hinter der Cabane de Fénestral fanden wir einen windschattigen Ort und zugleich noch einen grossen Tisch, wo uns Adelheid und Brigitte mit ihren Gartenprodukte (Rüben, Blumenkohl usw.) und würzigen Saucen zum Apero überraschten. Das Ganze wurde noch ergänzt von den mitgenommenen Weine einiger Mitgliedern. Allen Spendern nochmals ein grosses Dankeschön.
Frisch gestärkt stiegen wir auf der linken Seite des Talkessels oberhalb des Stausees von Fully zur Alpe Sorgno (2064m). Oberhalb dieser Alpe wurde an einem sonnigen Platz zur Mittagsrast angehalten. Die warmen Sonnenstrahlen und die weiche Matte luden einige zu einem kleinen Mittagsschlaf ein, obwohl der «Sigrist» der Cabane de Sorniot mehrmals die Glocke läuten liess. Zudem geniesst man von hier einen herrlichen Blick auf die Combins Gipfel.
Nach dem Mittagshalt folgte der Weg auf dem eindrücklichen Südhang des Grand Chavalard. Der Blick auf das Rhonetal mit all den Dörfern, Gärten und Obstplantagen ist ebenso atemraubend wie der auf die steil abfallenden Felsen des Chavalard. Auch die vielen alten grossen Lärchen zeigten ihre Wirkung. Am Endes dieses Weges erreichten wir nach 1 Stunde die Alpe l’Erie (1854m), wo nochmals eine kleine Drinkpause eingeschaltet wurde. Hier ist der eigentliche Parkplatz vieler Wanderer dieses Rundweges.
Nachdem sich alle erholt hatten, wurde die letzte Etappe in Angriff genommen. Der Weg führte auf der Ostflanke des Grand Chavalard entlang.
In der Mitte dieses Wegstückes gab es grössere Höhenunterschiede zu überwinden. An einigen Stellen musste man aufpassen, dass man nicht auf den abgeschliffenen Felsrippen ausrutschte. Nach 1 Stunde sahen wir die Alphütten von Lui d’Aout und stiegen dann weiter zum Ausgangspunkt von Petit Pré hoch.
Hier wurden die letzten Weinflaschen einiger Mitglieder entkorkt bevor man den gleichen Weg, auf dem die Tour begonnen hat, unter die Füsse nahm.
Müde, aber mit vielen neuen und schönen Endrücken erreichten alle gesund nach ca. 7 Stunden das Bergrestaurant Jorasse. Hier genehmigten sich alle noch einen Drink und fuhren dann mit der Sesselbahn hinunter zum Parkplatz von Ovronnaz, wo André noch ein Gruppenfoto von allen Teilnehmer machte, bevor man Rückreise antrat.
Wir möchten Toni für seine Arbeit und für diese schöne Tour ein grosses Lob aussprechen und sind schon jetzt gespannt, was seine nächste Wanderung bringt.
Bericht von Toni