Gänila, Guxu und G’heizte Wii

Schon im Spätherbst rückt die Nikolausfeier in unser Bewusstsein. Natürlich freuen wir uns immer noch mächtig darauf. Manuela macht sich frühzeitig an den Einkaufszettel, ergänzt und ändert diesen immer wieder, kümmert sich um dieses und jenes.

Dann ist es endlich soweit: Nachdem ich am Mittwoch mit Waren zu unserer Voralpe gestiegen bin, ging‘s dann am Donnerstag richtig los. Als erstes reissen wir alle Fenster auf, um die kalte und feuchte Luft raus zu lassen. So hat man uns das schliesslich gelehrt. Dann so schnell wie möglich den Giltsteinofen und auch den anderen Holzofen anmachen. Aber das macht sich nicht so schnell am Thermometer bemerkbar. Schliesslich ist die Temperatur in der Stube bis auf 1 Grad abgesunken. Um den Aufenthalt erträglicher zu machen, helfen wir mit dem gasbetriebenen Raceletteofen nach. Das zeigt endlich Wirkung.

Am Nachmittag treffen dann Alex, Daniel, Felix und Paula ein. Doch schon bald bricht die Nacht herein. Einfach schön, so ein gemütlicher Abend in der behaglichen Wärme, in Gesellschaft von lieben Menschen.

Der Freitag ist dann geprägt von den Vorbereitungen für den Abend. Manuela schnetzelt unermüdlich Brot und Käse, schält die Kartoffeln, siedet diese, brät diese, dann macht sie sich an das Dessert, zuletzt wird noch ein neues Voressen probiert. Fast hätten wir das „Gänila-Zitronenwasser vergessen. Kein Wunder wenn ich Manuela immer wieder ablenke und„versümu“.

Mittlerweile ist es 16:30 geworden. Unsere Freunde starten nun unten im Tal. Reinhard führt die SAC-Schar durch die winterliche Landschaft. Die kalte „Guxu“ sorgt dafür, dass sich die Schweissproduktion in Grenzen hält.

Einige der Teilnehmer sind das erste Mal dabei. Sie haben in der Dunkelheit keine Ahnung wohin der Weg führt. Oben angekommen zeigen sie sich jedoch zufrieden und sprechen von einem mystischen Erlebnis in der Winternacht.

Ein Schluck „G’heizte Wii“ i ner warmu Stubu tüot aber gliich güet. Manuelas Kochkünste sorgen dafür, dass es allen gut geht. Wir schätzen die Wärme der Stube, die Behaglichkeit, die nette Gesellschaft und den früher so oft gepflegten „Hengert“. Draussen tobt der Sturm. Nichts desto trotz, bereiten sich Julia, Flavio, Bea, Christian und Reinhard in vorgerückter Stunde auf den Kampf mit den Elementen vor.

Jacke, Handschuhe etc. montiert, die Mütze tief ins Gesicht gezogen nehmen sie den Abstieg Richtung Saas-Grund unter die Füsse. Froh, jetzt nicht nach draussen zu müssen, genehmigen wir uns noch einen Schlummertrunk.

Eigentlich haben wir „am Tag danach“ jeweils noch eine Schneeschuhtour etc. unternommen. Aber draussen ist es bitter kalt und die Bise treibt uns gleich wieder ins Haus zurück. Wir haben uns ja viel zu erzählen, schliesslich sind wir nicht alle Tage so zusammen.

Es ergeben sich sehr interessante Gespräche, über den Anfang und das Ende des menschlichen Daseins, sowie die Zeit dazwischen. Man könnte meinen, wir hielten einen philosophischen Kongress ab. Debattieren macht schliesslich hungrig und Manuela ist schon wieder seit geraumer Zeit in der Küche. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als wieder einmal zu essen.

Wir haben nicht nur liebe, angenehme Gäste, wir haben auch sehr fleissige und tüchtige Gäste. Gemeinsamen besorgen diese den Abwasch. Da es immer noch „guxut“ und es sehr kalt ist, beschliessen sie, nun ebenfalls den Abstieg auf direktem Weg unter die Füsse zu nehmen. Manuela und ich bleiben noch eine Nacht in ne Brend. Schliesslich müssen wir noch das Haus ds’Winter stellu“.

Am Sonntag hat sich der Sturm dann definitiv zurückgezogen. Es schneit so schön und friedlich; welch ein Kontrast zu den vergangenen Tagen. Zufrieden und mit einer Portion Wehmut machen auch wir uns auf den Abstieg, zurück in die Zivilisation.

Am Sonntag hat sich der Sturm dann definitiv zurückgezogen. Es schneit so schön und friedlich; welch ein Kontrast zu den vergangenen Tagen. Zufrieden und mit einer Portion Wehmut machen auch wir uns auf den Abstieg, zurück in die Zivilisation.

Wir möchten uns bei allen bedanken, welche in irgendeiner Form einen Beitrag zu diesem vorweihnachtlichen Anlass beigetragen haben. Ihr ward wirklich eine sehr angenehme Gesellschaft.

Wir haben es genossen.

Merci vilmal.

Tourenleiter Manuela u André
Bericht André
Fotos André
Teilnehmer am 07.12.
Alex, Daniel, Paula, Felix, Manuela und André
Teilnehmer am 08.12. Alex, Daniel, Paula, Felix, Manuela, André, Julia, Flavio, Christian, Bea, Adelheid, Sonja, Raphaela, Reinhard
Teilnehmer am 09.12. Adelheid, Raphaela, Sonja, Paula, Felix, Manuela u André
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