Tolles Gipfelerlebnis ohne Stress

Nach dem Treffpunkt am Freitagmorgen auf dem Dorfplatz in Sass Almagell brachte uns der Sessellift zum Ausgangspunkt Furggstalden. Unser Weg zur Almagellerhütte führte uns zuerst über den Almageller Erlebnisweg. Highlight waren dabei die beiden etwas wackeligen Hängebrücken. Unseren ersten Zwischenstopp hatten wir an der Almagelleralp. Hier wurden Erinnerungen wach: Zum einen erinnerte sich Geraldine daran, dass sie vor 10 Jahren schon einmal auf dem Weissmies stand und zum andern Michael daran, dass er in der Vergangenheit auf der Allmagelleralp nach erfolgreichem bezwingen der «Ballonwand» eine gratis Ballon geniessen durfte. Geraldine konnte das Gipfelerlebnis erfolgreich wiederholen. Die «Ballonwand» konnte diesmal aber von Michael nicht bezwungen werden.

Beim Aufstieg zur Almagellerhütte merkten wir, dass es sich aktuell um die heissten Tage des Jahres handelt. Angekommen auf der Hütte erfrischten sich Geraldine und Michael deshalb auch am kleinen See vor der Hütte. Nach einer Stärkung auf der Hüttenterrasse, störte der auffrischende Wind zum Teil den wohl verdienten Mittagsschlaf. So konnte aber die Zeit genutzt werden, um die Matratzen in der Hütte für die Nacht schon einmal Probe zu liegen.

Abendessen gab es auf der Hütte in zwei Schichten. Dank eines schnellen Aufstiegs unseres Seilführers Samuel, konnten wir in der ersten Schicht essen. Genau pünktlich und durstig erreichte er die Hütte. Nach einem deftigen Abendessen fiel es keinem schwer die Nachtruhe einzuhalten. Frei nach dem Motto „gediegen liegen“ folgte dann eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen starteten wir unsere Gipfelüberschreitung gegen 4:30. Wie die meisten der Hütte, hatten auch wir als erste Ziel den Zwischbergenpass. Wer sich noch am Frühstück fragte, warum man die Nacht auf der Hütte und das frühe Aufstehen in Kauf nimmt, bekam schon schnell die Antwort. Während der Kraxelei am Südgrat durften wir Zeuge eines tollen Sonnenaufgangs werden. Bei quasi wolkenlosem Himmel lies die Fernsicht dabei auch nicht zu wünschen übrig. Vom Lago Maggiore über das Monte Rosa Massiv und dem Rimpfischhorn (an welchem wir auch Lichter von anderen Bergsteigern sahen) bis hin zur Mischabelgruppe schien alles zum Greifen nah.

Der Südgrat erwies als gut machbar für alle Teilnehmer und so konnten wir bis zum Firn ohne Seil aufsteigen. Nach einem kleinen Felsaufstieg zwischen zwei Firnfelder standen wir dann schon auf dem Gipfel. Hier merken wir schnell, dass die von Peter bestellte Windstille nicht geliefert wurde. Aufgrund des kalten Windes fiel die Gipfelrast aus und nach kurzen Erholung und Fotopause starteten wir den Abstieg auf der Normalroute. Die Route verläuft komplett auf dem stark schwindenden und spaltenreichen Triftgletscher. So war das Highlight und gleichzeitig die «Schlüsselstelle» der Abstieg auf einer grossen Holzleiter in eine Spalte, sowie das durchqueren einer Spalte an ihrem Grund.

Nach dem letzten Stück über grosse Steine, welche den Gletscher und die Spalten bedeckten, gemeistert war, erreichten wir einen breiten Wanderweg. Dieser brachte uns mit einem Gegenanstieg zum Restaurant Hohsaas. Glücklich und zufrieden über die erfolgreiche Tour belohnten sich alle mit einer reichhaltigen Mahlzeit. Dann ging es aus der Kühle mit der Gondel hinunter in das warme Saas Grund.

Damit ging ein stressfreies Bergerlebnis bei traumhaftem Wetter zu Ende. Vielen Dank an unseren Tourenleiter Michael und an unseren Seilführer Samuel für die tolle Überschreitung eines 4000er.

Tourenleiter MichaelS
Seilführer Samuel
Bericht Pascal
Fotos Alle
Teilnehmer Peter, Geraldine, Nadine, Pascal