18 + 24 auf Pilgerreise

Der heilige St. Bernhard gilt als Schutzpatron der Bergsteiger und der Bergbevölkerung. Grund genug um an der Fiera San Bernardo in Macugnaga teilzunehmen, welche genau diesem Heiligen gewidmet ist.

Unser Fähnrich German Anthamatten nahm, wie immer, unseren „Talfahnen“ mit auf die Reise. Bergführer Daniel Zurbriggen war mit dem Banner der Bergführer unterwegs. Begleitet wurden die beiden von nicht weniger als 18 SAC-lern, und 24 weiteren Teilnehmern vom Trachtenverein aus Saas-Fee. Mittels dieser „Pilgerreise“ erhoffen wir uns den Schutz und den Segen für unsere Vereinsmitglieder, welche das ganze Jahr unterwegs sind, für die Touristen und Bergsteiger, die in unseren Bergen Erholung suchen, die Bergführer, welche ihrem Handwerk nachgehen.

Es gibt natürlich noch weitere Gründe um nach „Makana“ zu reisen.

  • Da wären einmal die vielen Freunde diesseits des Monte-Moro. In all der Hektik und Betriebsamkeit des Alltages, finden wir hier im Saastal nur selten so zahlreich zusammen. Warum sich also nicht einmal ein gemeinsames Wochenende im „Ausland“ gönnen?
  • Natürlich freue ich mich auch jedes Mal, unsere Freunde jenseits der Grenze wieder zu sehen.  Sehr herzlich sind diese Begegnungen und jedes Mal dürfen wir auch neue Freunde kennen lernen. So z.B. die junge Grazia, welche fleissig „Walserdiitsch“ lernt.
  • Und schliesslich gibt es da noch die Tradition. Die Vertreter der verschiedenen Walsergemeinden geben sich in „Makana“ ein Stelldichein. „Dieses Treffen, die Gewissheit, dass man einer grossen internationalen Familie angehört und nicht zuletzt die gemeinsame Feier in und neben der Kirche soll uns Kraft für den Alltag geben“ – Zitat der Walservertreterin von Makana.

Also machten wir uns auf den Weg. Eine Gruppe wählte den traditionellen Weg über den Monte-Moro. Auch wer schon Dutzende Male auf dem Pass stand, ist immer wieder überwältigt von der Szenerie dieses Momentes, der Passlandschaft mit der vergoldeten Madonna, dem Lago Smeraldo und dem Anblick der gewaltigen Monte Rosa-Ostwand. Natürlich darf ein Abstecher in die CAI-Hütte nicht fehlen. Schon bald sorgte unser Chor für Stimmung in der Bude. Der grosszügige Wirt bedankte sich mit einem mehr als grosszügigen Kaffee zum Abschied.

Unten in Makana suchten wir Eduardo auf, der wie immer, mit dem Backen des Walserbrotes beschäftigt war. In urchigem Walserdiitsch erzählte er uns die Geschichte von den Güotwärchini, welche im Kippitalguffer ihren letzten Unterschlupf fanden. Ich habe die Geschichte schon oft gehört, sie ist jedoch jedes Mal wieder spannend, denn Eduardo findet jedes Jahr neue Varianten und Episoden.  Danke Eduardo, du allein bist eine Reise wert.

Am Abend genossen wir natürlich die italienische Küche und das bunte Treiben im Dorf.

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Der Höhepunkt dieses Wochenendes stellt die Feier der heiligen Messe mit der anschliessenden Prozession dar. Mit annähernd 40 Trachtendamen und Herren stellten wir Saaser die weitaus grösste Delegation dar.  Da Petrus (nicht Hugo ist gemeint) leider nicht mitmachte, musste die Prozession diesmal abgesagt werden. Unsere Trachtendamen stellten sich in der Kirche den Fotografen und waren zweifellos die Attraktion an diesem Sonntag.

Den bereits zur Tradition gewordenen Apéro verlegten wir kurzerhand in das Kongresshaus von „Makana“, wo wir viel Zeit und Musse für einen ausgedehnten Schwatz fanden.   Danke German, Danke Manuela.

Weil es so schön ist, verblieb ein Grossteil unserer Delegation am Sonntagabend vor Ort.

Am Montag, nach dem grossen Rummel fanden wir noch Zeit dem obersten Dorfteil „zer Tannu“, der eigentlichen Walsersiedlung einen Besucht abzustatten. Wir machten Bekanntschaft mit der unvergesslichen Rita Lanti. Diese 77-jährige Lady strotzt nur so von Energie und Temperament. Sie lernte uns den „Güetwärchi-Tanz“ und vieles mehr. Sie wollte uns unbedingt einen Apéro offerieren. Als Inhaberin eines Sportgeschäftes beschenkte uns Rita zudem alle mit einem Macugnaga-Tshirt, welches wir mit Stolz nach Hause trugen.

So viel Kraft, so viel Lebensfreude, so viel Herzlichkeit, einfach unglaublich diese Frau. Danke Rita für diese Begegnung, Danke für deine Grosszügigkeit.

Makana ist für mich allemal eine Reise wert. Wir haben viel gelacht, wir haben es in vollen Zügen genossen. Die gemeinsame Feier, die zahlreichen Begegnungen geben tatsächlich Kraft für den Alltag. In diesem Sinne freue ich mich schon jetzt auf die nächste Ausgabe im Jahre 2018.

Vielen Dank allen die dabei waren und zum Gelingen dieses unvergesslichen Wochenendes beigetragen haben.

André

Fähnerich German Anthamatten
Bannerträger Daniel Zurbriggen
Bericht André Zurbriggen
Fotos André
Teilnehmer Alex, Daniel, Irene, Robi, Hugo, Brigitte, Adelheid, Manuela, Edith, Franziska, Roland, Marie-Madeleine, Elsbeth, German, Nikas, André, Rita, Erna
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