Über 7 Spitzkehren musst du gehen
Bei frühlinghaften Temperaturen starten die 10-SAC-ler(innen) mit in der unverkennbaren SAC-Formation, angeführt von Hugo, mit der neuen leuchten roten Jacke, bei Dunkelheit oberhalb von Simplon-Dorf zur Tour auf das Wenghorn. Zügigen Schrittes bringen wir die erste Steigung im lichten Wald hinter uns und stehen schon bald vor der „Schlüsselstelle“, dem steilen Hang unterhalb der Felswand vom Bodmerhorn. Kurzer Stopp zum Montieren der Harscheisen und los geht’s unter dem Motto „ …über 7 Spitzkehren musst du gehen …“ Schon zeigt sich auch die Sonne. Der Schnee ist jedoch noch leicht gefroren, was bei dieser Hanglage sicher von Vorteil ist, müssen wir doch, zur Querung des Lauigrabe, ein paar kleine Nassschneerutsche vom gestrigen Tag überqueren. |
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Nach rund 2 Stunden stehen wir auf der Ebene auf rund 2‘200 m.ü.M., direkt vor uns unser Tagesziel das Wenghorn und wischen uns die ersten Schweisstropfen aus dem Gesicht. Zeit zum demontieren der Harscheisen und für einen kurzen Schluck aus der Flasche – und schon ermahnt uns Hugo zum Weiterziehen.
Die folgenden Kehren können wir auf einem schönen gleichmässigen Hang wieder im Schatten hinter uns bringen, so dass keine weitere Schweissausbrüche auf Grund des Frühlings auftreten. Alle sind in Gedanken schon bei der Abfahrt über diesen Hang ….. So erreichen wir bald den Gipfelgrat mit einer herrlichen Rundsicht bei strahlend blauem Himmel. Grund genug für einen kurzen Stopp. |
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Und schon sind heftige Diskussionen im Gang mit der Planung für noch folgende Touren, kein Wunder, sind doch 5 Tourenleiter vor Ort. Da frage ich mich als Nichttourenleiter, ob es überhaupt so viele Tourentage gibt wie Tourenvorschläge geplant werden. Nach dieser intensiven „Tourenleitersitzung“ nehmen wir noch den kurzen Gipfelgrat unter die Felle und stehen schon bald auf dem Gipfel des Wenghorn auf 2‘588 m bei schönsten Wetter und einer tollen Rundsicht und vor allem, völlig untypisch für die Simplonregion, kein Wind. |
So können wir die Gipfelrast voll auskosten, abgerundet mit den beiden Gipfeltrunks von Brigitte und Erna, einmal süss und einmal trocken, so wie es das Herz begehrt.
Nach einer halben Stunde, genau um 09:52 Uhr, stürzen wir uns, angeführt von Robi und Toni, talwärts. Den ersten Hang geniessen wir mit Firnschnee. Vom Steilhang bis runter zum Startpunkt kommen wir in den Genuss von frühlingshaftem, weichen und tiefen Sulzschnee, was aber die „Tourencracks- innen“ nicht davon abhält „Bögli an Bögli“ in die zum Teil noch unverfahrenen Hänge zu ziehen. So stehen wir schon um halb Elf wieder beim Parkplatz. |
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Den verdienten „Schluck nach der Tour“ geniessen wir im Restaurant Grina, wo nochmals diese tolle Tour mit der guten Leitung analysiert und besprochen wird.An dieser Stelle nochmals vielen Dank an das Führungsteam Hugo und Robi von den beiden einheimischen „Üsserschwizern“.
Beat und Jacqueline |