Unverspurter Pulver im April

Eigentlich war eine Tour auf das Strahlhorn geplant mit optionalem Aufstieg zum Allalinhorn am Vortag – soweit der Plan von Tourenleitern Mario und Diana. Das Wetter hat uns allerding am Aufstiegstag 1m Neuschnee beschert. Da hatten wir dann die Bescherung im wahrsten Sinne des Wortes – und sozusagen Glück im Unglück. Fieberhaft wurde recherchiert und das Lawinenbulletin hin und her geblättert und dann fand Diana sozusagen eine Lücke. Gutes Wetter war prognostiziert und bei dem Pulver konnte keiner zu Hause bleiben. Das Toürli, das Diana aufgetan hat war perfekt für die angespannte Schneesituation und dennoch konnten wir fantastischen unverspurten Pulver fahren und das im APRIL! Aber der Reihe nach…

Um 6:40 Uhr war Abfahrt in Visp für Angela, Reto, Diana und mich. Mario und Martin sind an der üblichen Tankstelle zu uns gestossen und wir fuhren nach Siviez. Geplant war die Skiroute 481a diese startet aber über die Piste. Das war natürlich keine Option für unsere Truppe. Mario walzte uns einen märchenhaften Weg durch leicht bewaldetes Gelände frei, und so ging es durch eine tief verschneite Winterlandschaft stetig aufwärts. Aber es wäre ja nun keine Tour mit Diana wenn nicht ein kleines Hindernis auf uns warten würde. Eine Bachüberquerung stand an. Das eine oder andere Teilstück Fell wurde gewässert, alle Teilnehmer blieben zum Glück trocken. Der Neuschnee klebte zum Dank hervorragend an diesen nassen Stückchen Fell und sorgte dafür, dass wir uns auch richtig anstrengten im Aufstieg.

Mario war nicht zu bremsen und spurte die ersten 600hm für uns. Dann übernahm Diana die Durchquerung des Tals, die von Angela und Mario immer wieder abgelöst wurde. Martin übernahm ebenfalls ein Teilstück Arbeit. Den letzten Aufschwung zum Sattel bezwang Diana dann und was für eine Aussicht uns von dort bot. Mario prüfte unsere Geographie Kenntnisse, in meinem Fall waren diese sehr dürftig, aber den Matterhornspitz hab ich gerade noch erkannt. Das Weisshorn, Bishorn und vom Gipfel sogar der Mont Blanc waren herrlich anzusehen. Diana, Martin, Reto und Angela machten sich dann ohne Ski auf den Gipfel zu erklimmen. Dank eines verblockten Grades mit verwehtem Neuschnee war dies kein einfaches Unterfangen. Mario und ich opferten uns das Skidepot zu bewachen 😉 Man weiss ja nie es könnte ja ein Yeti vorbeikommen und die Ski stibitzen 🙂

Mario behielt die Uhr gut im Auge denn es galt rechtzeitig abzufahren um den Powder zu geniessen. Schon im Aufstieg war die Vorfreude auf die bevorstehende Abfahrt über die tiefverschneiten Hänge gross und entsprechend auch die Ungeduld. Nach einer etwas heiklen Traverse dank einiger vergrabener Sharks – der Skiservice freut sich 😉 gings durch feinsten Pulver Richtung Tal.

Doch irgendwie kamen wir alle – mit Ausnahme von Angela – sie benutzt bestimmt ein geheimnisvolles Wachs – einfach nicht so Recht voran. Der Schnee klebte an den Ski, die Ski machten sich selbständig und schwupps weg waren sie… Diana verteilte Wachs und letztlich mussten alle einsehen, dass ohne Nachwachsen kein Durchkommen war. Manchmal gibts einfach auch zuviel Schnee 🙂 So erging es Mario, während Reto verzweifelt Marios vermeintlich verloren gegangenen Ski zwischen den Bäumchen suchte, war dieser gut versteckt an Marios Füssen im Pulver zu finden. Da hatte Reto natürlich nicht gesucht 🙂

Nach herzhaftem Gelächter einigen kleinen Stürzen im Pulver, die nur dazu dienten die Schneequalität zu testen natürlich 😉 ging es flott in Richtung Tal. Mario stellte sicher, dass alle ordentlich auf Ihren Ski standen, mehr als einmal wurde meine Rücklage mit einem “Vorlage” kommentiert. Zum Schluss ging es nochmals über das Bächlein, diesmal schnallten wir die Ski lieber ab. Zum Glück landete niemand im Bach trotz einiger wackeliger Steine. Reto verpasste die Kurve kurz vor dem Bächlein und musste sich aus Bäumchen und Tiefschnee befreien.

So sind wir munter und lustig gen Tal gepulvert und glückselig am Parkplatz wieder eingetrudelt. Nun wollten wir natürlich noch ein Bierchen trinken auf den gelungen Tag, aber wo nur? Auf der ganzen Fahrt hinunter nach Nantes waren die Beizen entweder zu, oder wir sahen sie zu spät und überhaupt waren da nur ganz wenige…wir fragten uns was das für ein Örtchen ist so ohne Beizen. Wir fanden dann Zuflucht, na wer weiss wo? ja in der Tankstelle 🙂 Dort genossen wir unseren Abschlussdrink und machten uns auf den Heimweg ins Saastal.

Tourenleiter Diana u MarioA
Bericht Franziska
Fotos Alle
Teilnehmer Angela, Reto, Franziska, Martin