Da ämbri…., vergiss es
Nach gut 1 stündiger Autofahrt machte sich der 12-köpfige Trupp in Finhaut (1300m) startklar. Nach einem «Einlaufen» auf der zum Teil mit Eis bedeckten gesperrten Winterstrasse, ging`s beim Weiler La Léchère rechts den Steilhang hoch. Am Waldrand mussten wir die Skier zum ersten Mal schultern, weil aller Schnee geschmolzen war. Nun war Tretsicherheit gefragt, denn der Waldweg war gefroren und zum Teil auch mit Eis bedeckt..Etwa 100m höher, wo genügend Schnee vorhanden war, wurden wieder die Skier mit Harscheisen (auch Irene) montiert. Nach ca. 1 Stunde erreichten wir das Hochplateau von Plan de Marais (1900m), wo wir den 1. Halt machten. Hier musste voriges Jahr die gleiche Tour wegen Lawinengefahr abgebrochen werden.
Nachdem uns Diana den weiteren Tourenverlauf erklärt hatte, zogen wir weiter. Die gute Spur und das angenehme Tempo, ließ uns schnell an Höhe gewinnen. Nach einer weiteren Stunde wurde wegen der immer stärker wärmenden Sonne nochmals eine Trinkpause eingeschaltet, bevor der letzte steile Aufstieg in Angriff genommen wurde. Dank der guten Spitzkehrtechnik aller Teilnehmer, erreichten alle nach gut 3 Stunden den Col de Bel Oiseau (2550m). Um den ca. 100m lange stark abfallende Westhang zu queren, mussten die Skier auf den Rucksack gebunden werden. Diese Passage überwunden, ging`s auf Skier weiter, bis uns das nächste Hindernis wieder zwang, die Skier ein letztes Mal auszuziehen. Oben angelangt, zeigte uns Diana den Einstieg ins Couloir, wo wir hinab fahren sollten. Beim Blick in die Tiefe hörte man von mehreren Mitgliedern «da ämbri…,vergiss es!!» | |
Nach knapp 4 1/2 Stunde erreichten alle den flachen Gipfel des Bel Oiseau. Was für eine Aussicht?? Phänomenal!!! Im Westen die Gipfel des Aiguille Rouge und das Mont Blanc Massiv, im Süden der Grand Combin und mehrere 4000der, wie Weisshorn, Dent Blanche usw., im Osten das Rhonetal bis nach Leuk hinauf und im Norden der Chavalard und Teile des Les Diablerets. |
Nach der Mittagsrast und mehreren Photos, schlug für uns alle die Stunde der Wahrheit, nämlich die Fahrt durchs steile Couloir. Theo stach als Erster mit zwei kurzen Schwünge in die Tiefe, gefolgt von Reini, Irene, Dalia usw. einer nach dem andern in genügendem Abstand. Ein Kehr, dann mehrere Meter Seitrutschen, wieder ein Kehr, Seirutschen usw., etwa 200m hinunter. Da, wo das Couloir breiter wurde, wagten wir auch einige Schwünge nacheinander zu machen. Aus anfänglicher Angst, wurde plötzlich Euphorie. |
Um nicht auf der gleichen Seite hinunterzufahren, wo man hochgestiegen ist, überstiegen wir nach 500m den La Reffa Grat und warteten dort, bis alle wieder beisammen waren. Die Gesichtsausdrücke verrieten, dass alle stolz auf ihre Leistung waren (Chapeau!!!). Da in diesem Hang der Schnee nicht ideal war (harte Knollen und wieder starker Sulz) fuhren alle den Spuren von Theo und Diana nach bis hinunter nach Le Pas auf die Straße , die zum Stausee Emosson führt. Von dort ging`s ohne Halt auf der Straße bis zum Ausgangspunkt zu den Autos. Auf der Gartenterrasse eines Restaurants in Finhaut wurde diese einmalige Tour mit einem Drink abgeschlossen.
Im Namen aller Teilnehmer möchte ich Diana ein großes Dankeschön sagen, für die «Super – Tour», die uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Auch Theo sei für seine motivierende Worte während des Aufstiegs sowie als Spurenfahrer bei der Abfahrt herzlichst gedankt.
Diana, es hat sich tatsächlich gelohnt, ein zweites Mal den Bel Oiseau in Angriff zu nehmen.
Toni