Knoten für eine erfolgreiche Tour

Tag 1: 7 Knoten für eine erfolgreiche Tour

Wie bereits in den vergangenen Jahren startete die Saison für viele mit den ersten beiden Kurstagen «Schnee und Eis» unter der Leitung von Danny Stoffel.

Als wir uns am Morgen bei der Bergbahn Hohsaas versammelten gab es viele neue Gesichter aber auch alte Bekannte, die man dort antraf. Die Stimmung war auf Anhieb sehr gut und pünktlich um 08:00 wurden für uns die Pforten zur Bahn geöffnet. Oben auf Kreuzboden machten wir es uns bequem für die erste Theorie.

Was gehört denn alles so in einen Tagesrucksack?

Verblüfft schauten wir Danny zu was er alles aus seinem kleinen handlichen Rucksack zauberte.

  • Klettergurt
  • Steigeisen
  • Daunenjacke
  • Handschuhe
  • Apotheke
  • Funkgerät
  • Verpflegung
  • Ersatz-Akku für das Natel etc. etc.

Danach starteten wir gleich mit der Knotenkunde. Es sind ja «bloss» 7 Knoten, die für eine erfolgreiche Tour benötigt werden. Wenn man dies aber zum ersten Mal sieht und hört ist das schon ganz viel Stoff.

Also knoteten wir tapfer vom einen zum andern durch.

Achterknoten – Führerknoten – Spierenstich – Ankerknoten – Mastwurf – Halbmastwurf – Prusik – Achterknoten und so weiter. Wir drillten uns gegenseitig.

Beim Anseilen erklärte uns Danny wie wir dies in einer Zweierseilschaft oder in Mehrpersonen Seilschaften korrekt machten müssen. Ebenfalls erklärte er uns wie die Abstände am Seil zwischen den einzelnen Personen zu berechnen sind und wie eine Seilverkürzung gemacht wird.

Vor dem Mittag nahmen wir auf Kreuzboden noch die Seilbahn und fuhren auf Hohsaas.

Oberhalb von Hohsaas erlernten wir nun den einfachen Flaschenzug. Anker bauen, Kameraden sichern und dann die Rettung durchführen. Klingt alles nicht so anstrengend – ist es aber. Es braucht viel Kraft um mit dem einfachen Flaschenzug jemanden aus einer Spalte zu bergen. Ein echtes Fitnesstraining, welches man sicherlich nicht regelmässig machen will. Trotzdem ist es wichtig immer wieder zu üben damit die Handgriffe dann auch auf Anhieb sitzen. Zum Abschluss stiegen wir in unsere Steigeisen und versuchten auf dem glatten Fels Halt zu finden. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen starteten wir in die ersten Schritte und bald darauf waren wir kaum mehr zu bremsen und versuchten uns an allen möglichen kleineren und grösseren Felsen. Die Steigeisen haben sich hervorragend bewährt und wir gewannen immer mehr Vertrauen in unser Material.

Zum Abschluss genossen wir auf der Terrasse des Hohsaas einen kleinen Drink bevor es nach einem interessanten und langen Tag mit der Seilbahn in Richtung Tal ging.

Tag 2: Selber bin ich am schnellsten

Erstmal besammelten wir uns beim Busterminal in Saas Fee. Heute wollen wir hoch hinaus. Mit der Seilbahn werden wir auf Längfluh fahren um dort direkt auf den Gletscher die Spaltenrettung noch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Nach einer kurzen Wiederholung des Vortags bei der Talstation Spielboden ging es los. Oben angekommen erklärte uns Danny erstmal den Doppelten Flaschenzug oder auch Schweizer Falschenzug genannt. Gleich danach konnten wir das Erlernte anwenden. In Zweiergruppen übten wir oberhalb der Seilbahnstation den Spaltensturz. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und wir mussten mitten im Kurs abbrechen und wieder zurück nach Saas Fee fahren. Zum Glück ist das Parkhaus in Saas Fee dank dem Ice Climbing super ausgerüstet und der Kurs konnte im Trockenen weitergeführt werden.

Was braucht man den alles für eine Selbstrettung?

Falls man den Sturz ohne Verletzungen überstanden hat, ist die Selbstrettung die schnellste Möglichkeit wieder aus der Spalte zu kommen. Hierfür benötigen wir aber noch ein bisschen Wissen von unserem Kursleiter. Wir erlernten 2 weitere Knoten, welche uns aus der misslichen Lage befreien könnten – sogenannte Klemmknoten (Prohaska- und Kreuzklemmknoten).

Mit viel Motivation begannen wir uns an der Parkhauswand hoch zu arbeiten. Nach den ersten beiden Hüben hatten wir den Dreh raus und es ging zügig nach oben. Zum Abschluss des Tages standen dann noch der Österreicher Flaschenzug und das korrekte Setzen der Eisschrauben auf dem Programm.

Fazit:

Ich habe die Kurse nun 3 Mal besucht und finde es extrem wichtig, dass sich jeder auf die kommende Saison so optimal wie möglich vorbereitet. Schliesslich wollen wir auf den Berg um zu Leben!

Vielen Dank an Danny Stoffel für die fundierte Ausbildung und ein Dankeschön an den SAC Saas, der die Kurse immer wieder in seinem Programm hat.

Tourenleitung Danny
Bericht Dani
Fotos Alle
Teilnehmende Tg 1 Dani B., Katy, Patrick, Nicole, Andre
Teilnehmende Tg 1 Theo, Michelle, Bettina, Denise, Rolf
 Teilnehmende Tg 1 Laura, Carole, Samira
 Teilnehmende Tg 2 Eelco, Roger, Nathan, Denise, Dani
Teilnehmende Tg 2 Wu Xiabingqing, Fredi, Corinne
Teilnehmende Tg 2 Severin, Bettina, Theo, Katy, Carole
Teilnehmende Tg 2 Lara, Andre, Nicole, Patrick, Vedrana
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