Am Freitagmittag traf ich Sarbach Toni auf dem Schulhausplatz des Alten Schulhauses in Visp. Er fragte mich sofort: „Was hesch more los? Wennt willscht, chasch mit iisch ufs Dübehore cho.“ „Ich kläre’s ab“, gab ich zur Antwort.
Am Abend in der Neuwa erreichte ich Toni telefonisch und schon 10 Minuten später war für mich alles für den morgigen Tag vorbesprochen.
Toni holte mich am frühen Morgen von der Mühlackerstrasse ab und etwas später traf sich eine kleine Schar unternehmungslustiger SAC – Saaser beim Bahnhof Susten. Ich wurde von allen freundlichst begrüsst und mit Vornamen vorgestellt. Besonders gefreut hat mich das Wiedersehen mit Beat, Rita und Rosemarie, sie alle waren letzten Herbst mit mir auf dem Bolivien – Trekking.
Sofort war das weitere Vorgehen organisiert: Ein Fahrzeug blieb in Rumeling, mit den andern drei Autos fuhren wir weiter zur Talstation der Gemmibahn. Etwas später standen wir schon auf der Gemmi und waren voller Tatendrang. Das Wetter zeigte sich von der prächtigsten Seite: tiefblauer Himmel, kein Wind, nicht zu kalt, ideale Schneeverhältnisse.
Zwei Stunden später, etwa um 11.00 Uhr waren wir auf dem Westgipfel des Daubenhorns auf 2974 m ü. M. angelangt. Lange versäumen wollten wir uns nicht, denn es war schon ziemlich warm geworden und wir wollten doch eine tolle Abfahrt bei idealen Verhältnissen geniessen. Und tatsächlich: die Abfahrt über die Sulzschneehänge ins etwa 500 Höhenmeter tiefer gelegene Truble war sensationell. Nun hiess es aber noch einmal die Felle an die Skier kleben und der zweite Anstieg wurde in Angriff genommen.
Trotz brütender Hitze erreichten wir 40 Minuten später Schweiss gebadet den Grat zum Tschajetuhorn auf etwa 2750 m ü. M. Nach einem kräftigen Schluck Tee und einigen Fotos waren wir wieder bereit, die zweite Abfahrt in Angriff zu nehmen.
Beat führte uns ein weiteres Mal in die idealsten Steilhänge und sicher zur Varneralp, wo wir von Familie Bayard Peter und Edith zu einem Apero eingeladen wurden. Besten Dank für die Gastfreundlichkeit.
Nach dieser Stärkung ging es weiter, der Strasse entlang Richtung Varen. Je tiefer wir gelangten, je fauler wurde der Schnee und je mehr mussten wir immer wieder die Skier für ein kürzeres oder längeres Teilstück tragen.
Schliesslich war gar kein Schnee mehr vorhanden, so waren wir gezwungen die Skier auf den Rucksack zu schnallen und das letzte Wegstück unter die Füsse zu nehmen. Nach einer halben Stunden kamen wir in Rumeling an.
Derweil die Chauffeure in Leukerbad ihre Autos holten, genossen wir andern schon mal einen Humpen Bier. Wir waren uns im klaren, diese Tour ist nur bei idealen Verhältnissen durchführbar.
Für die meisten war es eine Premiere, auch für mich. Für mich war es auch das erste Mal, dass ich mit dem SAC – Saas, abgesehen von den Trekkings, unterwegs war. Ich fühlte mich direkt wohl und aufgehoben in der Gruppe und erlebte einen unvergesslichen Tourentag. Besten Dank für die Kameradschaft. Ich bin überzeugt, es wird nicht das letzte Mal sein.
Andreas |