…es kann schon einmal vorkommen, dass der Rucksack zurück bleibt.

Am Samstagmorgen besammelten wir uns pünktlich um 07:00 Uhr beim Parkplatz oberhalb der Chluismatte. Alle waren über die Sichtverhältnisse sichtlich erstaunt, denn auf Höhe des Simplon Hospiz fuhr man durch dichtesten Nebel, von dem aber weit und breit nichts mehr in Sicht war. Jedoch musste man sich gut festhalten, um die Tourenschuhe anzuziehen da eine sehr starke, eher frische Biese in Richtung Simplon Dorf fegte. Komplett und gut ausgerüstet (mit neu fixierter Bindung) wagten wir uns an die ersten 960 Höhenmeter in Richtung Schilthorn mit freier Sicht auf den ersten Gipfel. Der Schnee war griffig aber mit der zunehmenden Hangneigung waren alle froh, dass wir die Harscheisen montieren konnten, um die steileren Passagen mit weniger Energieverlust beschreiten zu können.

Wenige Höhenmeter unterhalb des Schilthorns kam es zu einer technisch versierten Stelle, wobei unser Tourenleiter Martin seine Qualitäten bewies und uns allen dabei half, im Steilhang die Ski abzuschnallen, um sie anschließend für eine kurze Portage in die Hände nehmen zu können. Für die letzten Meter ließen alle ihre Skier, zum Teil unter Steinen befestigt, nur wenige Schritte unterhalb des Gipfels zurück um trittsicher auf die Spitze steigen zu können. Die kleinen Strapazen waren schnell vergessen, als man sich der fantastischen Aussicht bewusstwurde. Mit freiem Blick auf die majestätischen Gipfel des Simplon Gebirges und einigen Fotos machten wir uns zurück auf den Weg in Richtung unserer Ausrüstung. Voller Euphorie und den Fokus auf die Erste Abfahrt, kann es schon einmal vorkommen, dass der Rucksack zurück bleibt aber da sich der Blick über die Schulter immer bewährt, wurde der Rucksack wieder in die Hände der Besitzerin gegeben. Und los ging’s!

Fantastischer Sonnenhang, nicht zu hart und nicht zu „schläsmig“ fuhren wir den Nord-Ost Hang in Richtung Furgghalte hinab, um uns anschließend eine erste größere Pause zur Verpflegung und dem Vorbereiten des zweiten Aufstiegs zu gönnen.

Durch die steigende Temperatur wurde der eigentlich nicht sehr anspruchsvolle Aufstieg zu einer heißen Angelegenheit. Im Rücken die pralle Sonne wurde auch der Schnee zunehmend weicher, was es unseren Fellen immer schwerer machte, guten Halt zu finden. Doch auch dieser, eher kurze Rück Aufstieg auf das Wyssbodenhorn meisterten alle mit Bravour.

Auch diesen letzten Gipfel bestiegen wir zu Fuss. Wenn man bereits die Wandermarkierung erblickt, hat man die Bestätigung, dass nicht mehr allzu viel Schnee auf den Gipfeln liegt. Was beim Wyssbodenhorn der Fall war. Mit weiteren tollen Fotos machten wir uns auf den Rückweg, wobei sich alle auf die längste Abfahrt der Tour freuten.

Je höher man war desto besser waren die Bedingungen für die Abfahrt, was das letzte Drittel zurück in Richtung Chluismatte mehr zur Sulzabfahrt machte.

Alles in Allem eine sehr lehrreiche Tour mit einer tollen Gruppe, welche durch einen kompetenten Tourenleiter auf die geplanten Gipfel geführt werden konnte. Deshalb hier der Dank an Martin!

Tourenleitung Martin
Bericht Philippe
Fotos Martin
Teilnehmende Sandra, Trudy, Reinhard, Marion, Philippe
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