Unvergessliche Hochtour mit Nebengeräuschen
Ursprünglich habe ich die Tour für total 6 Personen ausgeschrieben. Da sich aber Mario und Stephan bereit erklärt haben je eine Seilschaft zu führen, habe ich mich entschlossen alle interessierten Tourengänger mitzunehmen.
Wie vereinbart trafen wir uns um 13.00 Uhr auf dem Postplatz in Saas-Fee. Einzig Anne-Ruth konnte erst am späteren Nachmittag den Aufstieg zur Mischabel-Hütte in Angriff nehmen. Für den Aufstieg zur Hütte hätten wir kein besseres Wetter aussuchen können. Es war bewölkt und ein leichter Wind blies uns um die Ohren. Für den über 1000 Meter hohen Aufstieg ab der Bergstation der Hannig sicherlich um einiges besser als voll der Sonne ausgesetzt zu sein.
Der obere Teil des Hüttenweges ist direkt auf dem Grat angelegt und gleicht einem Klettersteig. Oben angekommen wurden wir vom neuen Hüttenpaar Maria Anthamatten und Thomas Schnabel herzlich begrüsst und dann später auch wirklich gut bewirtet. Kurz vor dem eindunkeln erreichte auch noch Anne-Ruth die Hütte.
Nach einer erholsamen Nachtruhe ohne nennenswerte Nebengeräusche machten wir uns um ca. 05.00 Uhr auf den Weg. Der Himmel war sternenklar und windstill. Zuerst liefen wir auf dem Grat oberhalb der Hütte hoch bis zum Platteau des Hohbalmgletscher. Dort bildeten wir zwei 3-er und eine 4-er Seilschaft. Angeseilt und mit dem nötigen Abstand querten wir den Gletscher und gelangten auf den vereisten Hang zum Windjoch. Die Vereisung stellte aber kein Problem dar und so erreichten wir kurz nach 07.00 Uhr das Windjoch, wo wir eine kurze Pause machten.
Weiter ging es dem Grat entlang zum Nadelhorn. Der Grat selber war im unteren Teil meistens mit Schnee bedeckt. Der letzte Teil war felsig, aber leicht zu erklettern. Oben erwartete uns eine herrliche Aussicht. Die Spitze des Nadelhorns wird seinem Namen gerecht.
Mehr als 3 – 4 Personen haben neben dem Gipfelkreuz nicht Platz. Gestaffelt machten wir uns auf den Abstieg. Die Gruppe um Mario mit Erna und Anne-Ruth konnten sich noch den Abstecher auf das Stecknadelhorn erlauben. Diese Gruppe erreichte somit auch als letzte die Hütte. Bedenklich stimmt mich, dass trotz der warmen Temperaturen und gegen den Entscheid des Seilführers noch das Ulrichshorn bestiegen wurde.
Der Abstieg von der Mischabelhütte nach Saas Fee darf nicht unterschätzt werden. Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Hütte machten wir uns auf den Weg. Der steile Abstieg geht in die Knochen und wir entschieden uns den letzten Teil mit der Bergbahn Hannig zu bewältigen. Ursula Hess lud alle Teilnehmer im Anschluss zu sich ins Hotel Metropol ein. Sicherlich im Namen aller Teilnehmer möchte ich Ursula danken für das Apéro und den Imbiss.
Das tolle Tourenprogramm des SAC-Saas kann nur aufrechterhalten bleiben, solange sich Tourenleiter und Seilführer bereit erklären, die Verantwortung zu übernehmen. Sollte es in Mode kommen, dass Entscheide übergangen werden, ist dieses Konzept in Frage gestellt.
Samuel
Tourenleiter | Samuel Anthamatten |
Seilführer | Stephan Wyer, Mario Burgener |
Bericht | Samuel Anthamatten |
Fotos | Samuel Anthamatten, Toni Sarbach, Freddy Meichtry |
Teilnehmer | Mario Burgener, Dalia Anthamatten, Stephan Wyer, Tanja Manz, Erna Sarbach, Toni Sarbach, Freddy Meichtry, Ursula Hess, Anne-Ruth Kuonen, Samuel Anthamatten |