Vom Wetter bestimmt
Wir sind um 7 Uhr beim Parkplatz Tätsch oberhalb von Tiefenbach zur Tour über den Gletschhorn Südgrat gestartet. Simone, Jan und Vedrana sind bereits am Vorabend angereist – sie wollten ausschlafen. Zuerst sind wir dem Weg Richtung Albert Heim Hütte gefolgt. Auf dem Tiefengletscher lag kein Firn mehr. Deshalb haben wir den Zustieg entlang der Wegspuren und Steinmännchen oberhalb des Gletschers genommen. Am Ende wurde der Zustieg schwieriger. Nach einem steilen Firnfeld wollten wir über eine Rinne zwischen den Platten Richtung Grat hochsteigen. In der Rinne lag eine Menge lockeres Geröll. Und der überhängende Rand am Ende des Firnfelds brach ein. Also hat Jan ein Fixseil installiert.
Um 10 Uhr haben wir den Einstieg zum Grat erreicht. Jan freute sich über einen männlichen Seilpartner: Er war jedoch leicht irritiert, weil Luca 2 Paar Bergschuhe dabeihatte. Das Wetter war noch schön, aber bald konnten Gewitter aufziehen. Um den Zeitplan einzuhalten, mussten wir uns beeilen. Am Furkapass soll die Kletterei im Granit besonders schön sein. So haben wir nach einer sehr lohnenden alpinen Kletterroute um 13 Uhr rechtzeitig den Gipfel erreicht.
Nach einem Mal abseilen sind wir weiter abgestiegen. Oberhalb des höchsten Firnfeldes haben wir eine Abseilstelle gefunden. Wir haben mehrmals 50 Meter abgeseilt. Simone hat als Letzte nur 25 Meter abgeseilt, damit sich das Seil nicht verhängt. Dabei hat sie die offizielle Abseilpiste bemerkt, die 10 Meter weiter rechts verlaufen wäre. Es blieb auch noch den grössten Teil des Rückwegs trocken. Erst kurz bevor wir die Autos erreichten, fing es doch noch an zu regnen.
Im gemütlichen Hotel Tiefenbach haben wir zuerst ein erfrischendes Bier und danach ein feines Abendessen genossen. Am Sonntag war die lange Tour auf den Galenstock geplant. Doch ab Mittag waren Gewitter angesagt. Das trockene Zeitfenster am Vormittag wollte Simone für eine Klettertour auf den Hannibal Turm nutzen. Also haben wir um 5.30 Uhr gefrühstückt und sind danach zum Furkapass gefahren. Bei der Fahrt hat es angefangen zu nieseln. Laut Radar sollte die kleine Störung rasch vorbeiziehen. Deshalb sind wir trotzdem losgelaufen. Leider nieselte es nach einer Stunde immer noch. Simone blieb trotzdem optimistisch, dass der steile Kletterfels trocken sein würde. Aber Jans Kopf widersprach Simones Gefühl entschieden. Susanne ist mit einer blitzschnellen 180 Grad Drehung in den Rückweg gestartet. Wir anderen haben noch ein paar enttäuschte Blicke Richtung Turm geworfen und sind dann auch umgekehrt…