Endlich!
Das gab’s in der Geschichte der Sektion Saas noch nie! Wir mussten, sage und schreibe, bis zum 1. Februar warten, um unsere erste Skitour zu Ende bringen zu können. Unsere bisherigen Versuche wurden allesamt durch die vielen Niederschläge sowie die prekären Verhältnisse vereitelt.
Zwar konnten wir nicht wie vorgesehen, dem Variantenfahren fröhnen, dazu waren die Lawinensituation zu heikel. Als Alternative für solche Verhältnnise bietet sich jedoch das Brudelhorn sowie sein Nachbar, das Telschehorn oberhalb Geschinen an. Und wie sich herausstellte war unsere Wahl alles andere als eine schlechte. Bereits an unserem Ausgangspunkt in Geschinen durften wir feststellen, dass es im Goms massenhaft Schnee hat. Im Wald bestaunten wir immer wieder, die hohen Schneepilze auf den Baumstrünken und -kronen. Als wir nach rund anderthalb Stunden auf dem Altstafel ankamen, trauten wir unseren Augen nicht. Auf dem Dach der kleinen Alphütte lagen mindestens zwei Meter Schnee. Wahrlich sehr beeindruckend.
Bereits ahnten wir die Freuden, welche wir bei der bevorstehenden Abfahrt erleben werden. Doch vorerst hiess weitersteigen. Da wir das Brudelhorn schon mehrmals bestiegen hatten, entschlossen wir uns, dem benachbarten Telschehorn einen Besuch abzustatten.
Am Gipfel angekommen verlockt die Abfahrt hinunter nach Ulrichen. Doch die Vernunft hält uns davon ab, ist doch teilweise felsdurchsetztes und anhaltend sehr steiles Gelände zu passieren, was bei der Gefahrenstufe «erheblich» sicher nicht vernünftig wäre. Wir wollen ja noch lange «z’Bärg ga». Also entschliessen wir uns zurück nach Geschinen zu fahren. Ein Entschluss, den wir nicht bereuen sollten. Pulverschnee in rauhen Mengen erwartete uns.
Wir stürzten uns hinein, ins weisse Vergnügen. Der flaumige Schnee spritzt Dir um die Ohren, die Jauchzer der Kollegen durchdringen die Stille. Nach meterhohen Sprüngen über Kuppen und Absätze fängt Dich der weiche Schaum sanft auf. Dein gesamtes Bewusstsein ist auf den Augenblick fixiert. Der weissen Rausch hält Dich fest in seinem Bann. Ach wenn man diese Momente nur festhalten könnte.
Die 1’400 m Höhenunterschied, rauf und runter, machen sich langsam bemerkbar. Doch wir alle sind uns einig, eine wunderbare Tour erlebt zu haben. Es erfüllt uns zudem mit Genugtuung, dass wir so konsequent die Sicherheit in den Vordergrund gestellt haben und uns nie in heikles Gelände begeben haben. Wie gesagt, wir wollen noch lange «z’Bärg ga».